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2008-06-04

Haus des Gastes Pulsnitz soll erhalten bleiben (Sächsische Zeitung Ausgabe Kamenz)

Von Reiner Hanke

Der Stadtrat votierte am Montagabend einstimmig für eine Willenserklärung, damit die Einrichtung bleibt.

Ursprünglich stand das Haus des Gastes mit dem Museum Pfefferkuchenschauwerkstatt gar nicht auf der Tagesordnung des Stadtrates am Montagabend. Auf Druck der FDP-Fraktion wurde doch noch darüber diskutiert und sogar eine Willenserklärung verabschiedet.

Schließlich geht es darum, die drohende Schließung abzuwenden. Und dafür wird es diesen Monat höchste Zeit. Mit dem Aus des Museums hatte die Leiterin des Hauses, Sabine Schubert, im vorigen Stadtrat gedroht. Sie ist zugleich Geschäftsführerin des Pulsnitzer Rietschel-Kulturringes. Sozusagen des Trägervereines, der unter anderem die Aktivitäten im Haus des Gastes bündelt. Hintergrund für die existenziellen Probleme vom Haus des Gastes mit der Pfefferkuchenwerkstatt sind die beengten Räumlichkeiten am Markt in Pulsnitz, aber auch die finanzielle und personelle Lage. Nachdem im Vorjahr das Erweiterungsprojekt für das Museum in der ehemaligen Segeltuchfabrik gescheitert war, drohen für das Überleben des Museums entscheidende Fördermittel aus der Kasse des Kulturraumes Oberlausitz-Niederschlesien (Kasten) wegzufallen. Das ist der Hauptgrund für das drohende Aus.

Unschätzbares Kapital

Eine Willenserklärung des Rates stellt nun sicher, dass die Fördermittel für das kommende Jahr doch noch beantragt werden können. Das muss in diesen Tagen schleunigst passieren, sonst ist der Zug abgefahren. Immerhin dreht es sich um rund 27000 Euro im Jahr. Gerade die Pfefferkuchen und damit auch die gleichnamige Werkstatt seien für Pulsnitz ein unschätzbares Kapital, so Hermann Lindenkreuz (FDP) sinngemäß: „Ich möchte, dass Sie der Willensbekundung zustimmen“, forderte er den Rat auf, um der Einrichtung jetzt die nötige Sicherheit zu geben. Das passierte dann auch einstimmig. „Schließlich wollen wir alle die Schauwerkstatt“, so Jürgen Meyer (CDU). Neben diesem Papier können dem Kulturraum nun auch die ersten Ergebnisse der Arbeit des Sonderausschusses zur Rettung des Museums Pfefferkuchen-Schauwerkstatt vorgestellt werden. Damit werde der Auflage des Kulturraumes genüge getan, die museale Arbeit auszubauen, sagt Sabine Schubert.

Das Grobkonzept sieht eine Erweiterung des Museums vor. Dazu sollen ungenutzte Räume im benachbarten Haus Markt 4 hergerichtet werden. So entstehen insgesamt rund 130Quadratmeter Ausstellungsfläche und Platz für Toiletten. Damit können zum Beispiel weitere Geräte aus der Pfefferküchlerei gezeigt werden. Für Verkostungen werden sich die Bedingungen verbessern. Kinder sollen sich spielerisch in die Pfefferküchlerei vertiefen können. Und die Historie bekommt ebenfalls mehr Raum.

Sabine Schubert: „Wir sind ja noch auf dem Weg, dieses Museum zu entwickeln. Diese neuen Räume geben uns eine Perspektive. Wir können weiter sammeln und unsere Konzepte umsetzen.“

Beschluss folgt Ende Juni

Die Kosten für den Umbau liegen nach aktuellen Prognosen sogar erheblich unter den ersten Schätzungen von 200000 Euro. 60000 Euro werden für die Erweiterung veranschlagt, weitere 20000 Euro für den Ausbau des Dachgeschosses zum Archiv. Weitere Details sollen noch bis Ende des Monats beraten werden. Bürgermeister Erhard Rückwardt sicherte dem Rat zu: „Auf der Basis wird dem Rat am 30. Juni ein Beschluss auf den Tisch gelegt.“

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