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2008-06-12

Besitzer kündigt Pächtern der Keulenberg-Gaststätte

Von Reiner Hanke

Wanderer und der Keulenberg-Verein sorgen sich um die Zukunft der Gipfelbaude. Sie soll auf keinen Fall schließen, versichert der Verwalter.

Die Feier zum zweijährigen Gasthausjubiläum der Wirtsleute auf dem Keulenberg bei Oberlichtenau fällt aus. Für sie ist Ende des Monats Schluss. Ihr Vertrag wurde vom Besitzer gekündigt.

In den Dörfern am Fuß des Berges und bei vielen Wanderfreunden in Dresden und Umgebung kursiert nun die Sorge, das beliebte Gasthaus als Touristenmagnet könnte nach einem zweijährigen Intermezzo schon wieder schließen. Nicht umsonst gilt der höchste Gipfel der Westlausitz als beliebter Ausflugsberg der Dresdner. Dieter Kunath von den Bergfreunden hat bisher auch nur Gerüchte gehört und ist besorgt: „Es wäre äußerst schade, wenn die Gaststätte schon wieder schließt.“ Die Freude war bei Gemeinde, Wanderern und Verein gleichermaßen groß, als vor zwei Jahren wieder Leben in den Gasthof zog. Nun ziehen wieder dunkle Wolken über den Berg. Verwalter und Unternehmensberater Dieter Wähnert sagte jetzt zur SZ: „Wir trennen uns Ende Juni nach längeren Differenzen.“ Die Wirtsleute seien zudem mit der Pacht in Rückstand geraten. „Hilfe von außen wollten sie leider nicht annehmen“, so Wähnert. Der Schaden für den Besitzer sei erheblich.

Keinen Tag schließen

Sehr zurückhaltend ist Pächter Norbert Wilhelmy: „Wir haben uns mit der anderen Seite geeinigt.“ Erst nach dem 30. Juni wolle er darüber sprechen, wie alles „wirklich gelaufen sei“. Und er weist Informationen zurück, sein Keulenberg-Unternehmen stecke in finanziellen Schwierigkeiten. „Wir waren es schließlich, die das Gasthaus erst wieder zum Leben erweckt haben“, sagt Norbert Wilhelmy. Der Start sei gut gewesen, räumt auch die Verwaltung ein. Derzeit sei die betriebswirtschaftliche Lage aber keineswegs so rosig, wie es für Bergbesucher auf den ersten Blick aussehen mag. Man habe jetzt quasi die Notbremse gezogen, Und das möglichst noch zur Hochsaison fürs Geschäft. Was allerdings zugleich einen Haken hat: Die Turbulenzen eskalieren für den Berliner Besitzer zu einem Zeitpunkt, zu dem schwer gutes Personal zu bekommen ist.

Dieter Wähnert will die Sorgen der Bergfreunde aber zerstreuen und sagt fest entschlossen: „Wir werden keinen Tag schließen.“ Dafür soll ein Krisenplan sorgen. Bei der Speisekarte werde es wohl vorrübergehend ein paar Kompromisse geben müssen, deutet Wähnert allerdings an. Eine Übergangsbesatzung solle den Betrieb sichern, bis neue Pächter gefunden sind. Dieter Wähnert: „Wir kurbeln auf der ganzen Linie“, um an das erste Jahr mit den Noch-Pächtern anzuknüpfen: „Der Anfang war hoffnungsvoll.“ Dann sei aber zu wenig passiert, um „richtig Leute auf den Berg zu holen.“ So habe der Besitzer in Pensionszimmer auf dem Berg investiert, die „leider nicht sehr ausgenutzt werden“, beklagt die Verwaltung. Auch aus dem Bergfreundeverein heißt es durchaus kritisch: Nur gute Küche anzubieten, reiche an so einem Standort nicht.

Berg mit Potenzial

Der Keulenberg sei bestimmt nicht das Traumschiff für Gastronomen, sagt Wähnert. Umso mehr habe ihn dessen erwiesenes Potenzial überrascht. Deshalb sei er optimistisch, mit einer neuen Mannschaft noch mehr daraus machen zu können. Gedanken gebe es inzwischen auch für das ungenutzte Mehrzweckgebäudes auf dem Berg als Urlaubsdomizil für Familien

. Durch mehr Veranstaltungsangebote soll die Bergwirtschaft ebenfalls wieder von sich Reden machen. Dieter Wähnert: „Aber erst muss der Gaststättenbetrieb wieder stabil laufen.“




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